Kategorie: Parks

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Kultur, Parks

Märit?

Die Angestellten hier in den Parks – ich nenn sie jetzt mal ‹Ranger› – lieben die Pflanzen und die Tiere. Das merkt man. Sie sind bemüht den Touristen alles näher zu bringen, versuchen aber gleichzeitig die Natur von den Touristen zu schützen, damit die Tiere nicht gestört werden und Pflanzen nicht beschädigt.

Oft trift man ‹Ranger› die an einem Marktähnlichen Tisch Sachen ausgestellt haben und begierig erklären und Fragen beantworten. Das ist jeweils richtig lehrreich und man erfährt spannende Sachen. Vorallem weil unsere Kinder auch immer zuvorderst stehen und alles anfassen.

Mal sind es Bärenschädel, Geweihe oder Hörner oder auch mal Felle:

An den Tisch mit den Fellen kamen wir übrigens mit einer kleinen Gruppe von Russinnen angeschlendert. Eine der ersten Fragen von ihnen war:

«Ob man die Felle kaufen kann?»

Wir mussten Lachen, aber der Ranger hat fast etwas die Gesichtsfarbe verloren.

Natur, Parks, Tiere

Der Weg ist das Ziel

Kurz nach Lake Louise beginnt der kürzlich von National Geographics zu den top ten Strassen der Welt gekürte Icefields Parkway. Nehmen wir grosszügigerweise die ganze Strecke von Banff dazu, erstreckt sich diese Strasse durch die National Parks von Banff und Jasper über knapp 300 km, gesäumt von den imposanten Rocky Mountains, diversen Gletschern und riesigen Wäldern. Ok, wir als Schweizer haben auch nicht minderschöne Berge und Gletscher. Aber bei uns kommt Thun, Spiez, Fulenbach, etc. gefahren ist man 15 km. Hier kommt Banff, Lake Louise (gerade mal eine Abzweigung), danach Saskatchewan Crossing (maximal eine Kreuzung mit einer Tankstelle, einem Restaurant und einem Hotel) und dann Jasper. Das über 300 km verteilt, gespickt mit spektakulären Aussichten, türkisfarbenen Seen und vielem mehr.

Wir haben für die Strecke 3 Tage gebraucht. Mit ein Grund war, dass am Anfang das Wetter nicht so prächtig war und wir uns halt dann etwas früher einen Campingplatz gesucht haben. Ein sehr schöner war, herrlich am Fluss gelegen. Diese kleinen Campingplätze sind auch die wirklich zu bevorzugenden. So ruhig und verlassen, dass man sich selber registrieren muss und das Geld mit einem Umschlag in einen Kasten werfen. Die zwei Tage hatten wir auch wieder einen leichten Kälteeinbruch. An einem Morgen waren noch gerade angenehme 8°C im Camper. Zum Glück sind wir nicht noch etwas weiter und haben den Campingplatz auf 2000m genommen 🙂

Ein erstes Highlight auf dem Weg ist der Bow Lake. In dem stillen See spiegeln sich die Gipfel, die ihn umgeben.

Etwa auf halber Strecke kommt man zum Icefield Center, von wo aus man Touren auf diverse Gletscher machen kann. Man auch mit diesen merkwürdig bereiften Bussen auf die Gletscher fahren und/oder zum Icefield Skywalk. Dieser Halbkreis aus Glas überragt die Schlucht um etliche Meter und man hat einen tollen Ausblick auf das Tal. Und weil er aus Glas ist, auch auf den Teil unter einem. Gekostet hat der übrigens 21 Mio $. Und ja, wenn man Höhenangst hat, braucht es schon etwas Überwindung, vorallem weil er nicht starr ist, sondern dauernd etwas in Bewegung.

Einer der Gletscher ist der Clemenceau, der ist speziell erwähnenswert weil… Achtung jetzt kommt’s… wenn man auf dem ein Glas Wasser ausschüttet, landen Teile davon im Arktischen Meer, im Atlantik und im Pazifik. Einzigartig auf der Welt.

Vorbei an weiteren Sehenswürdigkeiten endet der Parkway dann in Jasper. Kann man Banff und Jasper vergleichen? Nö. Das ist ein komplett anderes Städtchen. Weniger organisiert wie Banff, dafür kommt es abenteuerlustiger rüber. Es hat weniger Leute, dafür aber jüngere. Keine Busse, dafür viele Mountainbikes. Und es ist viel wärmer… gut dafür kann es wohl nichts. Aber endlich haben auch wir die 30°C erreicht.

Natur, Parks, Tiere

Banff!

Klingt wie ein Seufzer aus einem Comic, ist aber eine Tourismushochburg hier in den Rocky Mountains. Aber weil der Ort innerhalb vom Nationalpark liegt, super schön gemacht. Es wird sehr darauf geachtet, dass es keine wuchernden Hotelkomplexe gibt, alles ist blitzblank, sehr gut beschildert und damit man nicht mit dem Auto rumkurvt, gibt es günstige Busverbindungen zu allem Sehenswerten, sogar bis nach Lake Louise und zurück kann man für 10 Stutz fahren und das sind ja immerhin 60 km pro Weg.

Teurer wird’s dann, wenn man nicht nur wandert oder Bus fährt, sondern auch eine der Attraktionen machen möchte. Die eine Gondel, die es hier hat, kostet dann schnell mal 60.- pro Person und ist weniger lang als bei uns der Weissenstein. Halbtags oder GA zählt leider auch hier nicht. Aber die Aussicht von da oben muss schon sehr schön sein. Aber weil das Wetter nicht grad Ideal ist momentan, sparen wir uns das.

Die Region ist auch bekann für ihre Tieresichtungen, nicht nur von Bären. Allerlei Tierarten leben hier in grosser Population. Am ersten Abend ist z.B. eine Gruppe von Moose-Damen direkt hinter unserem Camper durchspaziert. Auch Rehe und Elche, Mountain-Sheeps, etc. kann man hier in grosser Menge sehen. Von den gefährlicheren wie Koyoten, Wölfen und Bären haben wir aber bisher nur die Warnschilder gesehen, wenn mal wieder einer etwas aus der Reihe tanzt.

Wir haben uns bereits heimelig in unserem Wohmobil eingerichtet. Echt cool das Ding. Nicht so gross, dass man nicht mehr damit fahren kann, aber dank der zwei Slideouts kriegt auf dem Stellplatz genügend Platz, um sich sogar etwas zurück zu ziehen, also so ein ganz kleines bisschen.

Kuschelig wird’s dann nächste Nacht, es sind noch 3 Grad gemeldet und es könnte am Morgen ein Schäumchen Schnee liegen. Schaumermal. Die Temperaturen sollten sich aber schnell wieder erholen, womit wir dann auch schnell wieder 20 Grad und mehr haben. Aber die Camper um uns herum in ihren Zelten werden uns beneiden, um unsere Restwärme und Heizung.

Dass die Kanadier ein Volk von Campern sind, sieht man hier am Wochenende. Da ist auch zur Nebensaison alles ausgebucht, die Campingplätze sind voll. Jetzt, am Sonntag Abend haben wir schon merklich weniger Nachbarn, die Städter sind wieder abgezogen und es bleibt ein Rest an Touristen zurück.

Reif für die Insel

Von Shediac führt unser Weg in die kleinste Provinz von Kanada. Prince Edward Island.

Shediac selber nennt sich ‹Lobster Capital of the World›. Einerseits weil am Ortseingang ein riesiger Hummer steht, andererseits ist die Hummerfischerei hier Omnipräsent. Auch in den Restaurants findet man die Delikatesse in verschiedenen Varianten. Ich hab’s auch zum ersten mal Probiert und kann’s nur empfehlen. Verlockend auch der Parlee Beach Provincial Park, an dem auch wir bei angenehmen Temperaturen die Sonne genossen haben. Zumindest eine von uns hat sich auch etwas mehr als bis zu den Fussknöcheln ins Wasser getraut.

Mit dem Verlassen von Shediac endet auch das Französisch. Ich geb’s zu, ich hab nur in Quebec mit Französisch gerechnet. Aber auch an der Ostküste von New Brunswick wird ‹Französisch› gesprochen, aber wohl mit einem Anteil von Suaheli drin. Jedenfalls noch viel unverständlicher als in Quebec.

Über die Confederation Bridge ist das Festland mit Prince Edward Island verbunden. Die Brücke wurde 1997 nach knapp 4 Jahren Bauzeit eröffnet und ist mit fast 13km die längste Brücke Kanadas. Vorher war man auf Fährverbindungen angewiesen.

Prince Edward Island ist geprägt vom Kartoffelanbau. Ca. 1/3 der in Kanada angebauten Kartoffeln kommen von der Insel, weshalb sie oft auch als ‹Potato Province› bezeichnet wird. Typisch ist auch die durch den hohen Eisengehalt rote Erde oder die roten Sandstrände.

 

High Tides

Ein Ausflug führte uns an die berühmten Hopewell Rocks in New Brunswick. Gemäss eigenen Angaben DIE Stelle der Erde, mit dem höchsten Unterschied zwischen «high tide» und «low tide» – Ebbe und Flut. Hier eine Veranschaulichung:

Danke www.thehopewellrocks.ca für die Bilder 🙂

Bei Ebbe kann man gemütlich um die Felsen schlendern, bei Flut steht das Wasser an der selben stelle Meter hoch. Der Tidenhub an der Stelle beträgt bis zu 16 Meter.

Der Tag war unser erster Regentag, darum sind die Bilder nicht von uns. Und ausserdem wollten wir nicht die volle Zeit warten, da zwischen Ebbe und Flut bekanntlich 6 Stunden liegen, was bei dem Nass-Kalten Wetter nicht so angenehm gewesen wäre.

Die Rocks liegen in einem Provintial Park an der Bay of Fundy und der bescheidene Eintritt berechtigt einem die Felsen zu besuchen, oder die diversen Wanderwege und Aussichtspunkte zu nutzen. Und für etwas faulere, fährt einem ein Shuttlebus zu den Rocks und wieder zurück. Den haben wir uns als Event für den Rückweg gegönnt.